12, September 2018 4 min. Lesedauer 1 Kommentar
Wie lagert man Wein, wenn die Flasche geöffnet wurde?
Rot, Rosa, Weiß, Reserve, Schaumwein ... Wein, in all seinen Varianten, ist eine Zutat, die bei unseren Abendessen und geselligen Momenten mit der Familie oder Freunden nicht fehlen darf. Dieses lebendige Element, das sich in ständiger Entwicklung befindet, benötigt spezifische Umgebungsbedingungen, um seine Besonderheiten und seine großen Vorteile nicht zu verlieren.Nach einem Abendessen, das mit einem wunderbaren Wein begleitet worden ist, beginnt das Dilemma: wenn wir die Flasche nicht fertig getrunken haben, was machen damit der Wein sich nicht verändert?
Folgend eine kleine Anleitung um zu vermeiden, dass der Nektar von «Gott Bacchus» oxidiert wird, ruiniert durch die oxidative Wirkung der Luft (Sauerstoff).
Wie lange kann man einen geöffneten Wein konsumieren?
Geöffneter Wein kann bis zu 36 Stunden und vielleicht auch länger konsumiert werden, wenn man ein paar Grundregeln beachtet. Sobald die Flasche geöffnet ist, beginnt der Wein, sich mit Sauerstoff anzureichern und damit seine Eigenschaften zu verdünnen, denn viele seiner Bestandteile sind flüchtig und gehen umso mehr verloren, je länger sie mit Luft in Berührung kommen.
Wie können wir die Eigenschaften des Weins erhalten?
Wir müssen bedenken, dass die geöffnete Flasche besondere Bedingungen benötigt, um die Eigenschaften des Weins zu bewahren und zu einem späteren Zeitpunkt konsumiert werden zu können.
Unter diesen konkreten Bedingungen, ist die Temperatur von wesentlicher Bedeutung. Die offene Flasche sollte in einem kühlen Bereich und weg von der Luftfeuchtigkeit gelagert werden.
Und in den warmen Monaten?
Im Sommer ist es ratsam, den Wein offen im Kühlschrank aufzubewahren, da die Temperaturen höher sind und der Wein schneller verdirbt.
Zweite Bedingung, das Licht ist ein wesentlicher Faktor den wir bei der Aufbewahrung unseres offenen Weines berücksichtigen müssen. Es ist sehr wichtig die Flasche vor Sonnenlicht und künstlichem Licht zu schützen.
Wie lagert man die Flasche am besten?
Wenn wir an ein Weingut denken, kommt uns sofort das Bild von Hunderten von Weinflaschen in den Sinn, die sorgfältig horizontal gelagert werden.
Ganz anders sieht es jedoch aus, wenn es sich um offenen Wein handelt. In diesem Fall ist die beste Position die vertikale. Auf diese Weise wird der Luftkontakt mit dem Wein reduziert und die Schwingungen der Flasche vermieden.
Welches ist der beste Verschluss für unseren offenen Wein?
Die geöffnete Flasche muss immer verkorkt werden, am besten mit einem Verschluss mit Ventil, der es ermöglicht, ein Vakuum in der Flasche zu erzeugen.
Auf dem Markt gibt es mehrere Marken, die gute Lösungen anbieten. Eine andere Möglichkeit ist, Inertgas, Stickstoff oder Argon, einzuspritzen und einen Stopfen darauf zu setzen. Da das Gas schwerer als Luft ist, setzt es sich auf der Oberfläche des Weins ab, wirkt wie ein Isolierkissen und verhindert, dass die Luft den Wein oxidiert.
Da Sie nicht über spezielle Korken und Gas verfügen, ist die beste Lösung, die Flasche mit ihrem eigenen Korken zu verschließen und sie in den Kühlschrank oder einen professionellen Kühlkeller zu stellen.
Für den Weisswein, den Rosé und den Schaumwein, ist ein spezieller Sektverschluss nötig, die Kälte ist sicher kein Problem, wenn man bedenkt, dass diese Weine kalt serviert werden.
Wenn man den Rotwein aus dem Kühlschrank nimmt, muss dieser zuerst wieder auf Temperatur kommen bevor man ihn probieren und trinken kann. Die Kälte hilft bei der Aufbewahrung aber es könnte sich eine Weinablagerung bilden, daher Achtung beim Ausschenken des letzten Tropfen Wein, um zu verhindern das die typisch kleinen Körnchen ins Glas gelingen.
Bei sehr jungen Weinen, die 2 oder 3 Tage im Kühlschrank geblieben sind, entdecken wir, sobald diese geöffnet sind, das diese sogar besser schmecken als zuvor. Der Wein hat sich entwickelt und die Düfte und Aromen auf den idealen Punkt gebracht.
Um offene Flaschen zu vermeiden ist die ideale Alternative den Wein in eine kleinere Flasche abzufüllen. Wichtig ist, die Flasche so weit wie möglich zu füllen, um das Luftvolumen zwischen Wein und Flaschenhals zu reduzieren. Auf jeden Fall immer kühl aufbewahren.
Unsererseits können wir unsere langjährige Erfahrung von 35 Jahren in den Weindegustationen mit euch teilen. Während den öffnungszeiten in unserem Geschäft, haben unsere Kunden die Möglichkeit das ganze Weinsortiment zu degustieren. Jeden Tag öffnen wir mehr als 20 Weisse, Rosé, Rote und Schaumweine, im Laufe der Jahre haben wir unsere Verschlusstechnik verfeinert, um die Qualität der Weine, die wir in degustation geben, am besten frisch zu halten. Die Weissen und Rosé werden, mit zusätzlichem Argon Gas, verschlossen in den Kühlschrank gestellt. Die Schaumweine müssen mit ihrem Spezialverschluss, der die Perlage und das Aroma garantiert, im Kühlschrank aufbewahrt werden. Auch die Roten werden mit zusätzlichem Argon Gas, gut verschlossen, in einem spezial Kühlschrank für Rotweine, der eine etwas niedrigere Temperatur hat als die Serviertemperatur, aufbewahrt.
Die Schaumweine müssen mit ihrem Spezialverschluss, der die Perlage und das Aroma garantiert, im Kühlschrank aufbewahrt werden. Auch die Roten werden mit zusätzlichem Argon Gas, gut verschlossen, in einem spezial Kühlschrank für Rotweine, der eine etwas niedrigere Temperatur hat als die Serviertemperatur, aufbewahrt. Diese Massnahmen ermöglichen uns die offenen Weine der Degustationen, für mindestens eine Woche nach dem Öffnen der selben, aufzubewahren.
Wenn Sie diese wenigen Regeln beachten und den restlichen Wein trinken wird es ein Vergnügen sein und Sie vermeiden das der Nektar von «Gott Bacchus» zu Essig wird.
Zum Wohl!
Bearbeitet von Enrico Grisetti
Kommentare werden vor der Veröffentlichung genehmigt.
Gschwend Rolf
04, Oktober 2018
Vielen Dank für die guten Hinweise. Meine Frau wird kaum glauben, dass man Rotwein in den Kühlschrank stellen darf.
Eine andere Frage: Vor einigen Jahren habe ich bei Ihnen immer wieder Nostrano bestellt. Leider entdecke ich diese Sorte nicht mehr auf Ihrem Angebot. Gibt es ihn noch, den Nostrano?
Beste Grüsse
Rolf Gschwend