Die Genugtung ein gutes Glas Wein zu trinken, rührt von der Art und Weise des Degustierens oder Trinkens her. Das Auge, die Nase und der Geruchssinn werden zur gleichen Zeit beansprucht. Wenn das Auge nicht überzeugt ist, wird es schwierig den Gaumen oder den Geruchssinn zu befriedigen. Folglich wollen wir ein paar Worte über die richtige Wahl des Glases festhalten, um den «Nektar» aus der Flasche richtig zu geniessen.
Woraus ist er gemacht?
Das Material ist, zusammen mit der Breite, oder besser gesagt, der Breite, das wichtigste bei der Wahl des Kelches, den wir für unsere Weine verwenden werden. Immer Kristall, je feiner, desto besser, denn so schätzen wir den Wein. Es gibt Weine, die im Becher oder im Dialekt im 'Tazzin' oder im 'boccalino' besser schmecken, aber das ist zweifellos eine sentimentale Angelegenheit, die mit der Tradition verbunden ist.
Die Farbe des Kelches oder vielmehr das Fehlen einer solchen
Der Kelch muss immer durchsichtig sein, damit man den Wein in vollen Zügen genießen kann. Wein ist, wie bereits erklärt, auch Sehen und Riechen. Wenn man die Nuancen eines Weins wahrnehmen will, ist daher eine vollständige Transparenz des Kristalls erforderlich.
Die Breite des Bechers
Es ist sicher nicht dasselbe, Wein aus einem 4 cm breiten Kelch zu trinken, als aus einem 8 cm breiten Kelch. Die Breite ist ausschlaggebend für die Sauerstoffzufuhr und trägt somit dazu bei, dass sich der Wein öffnet und all seine Aromen entfaltet. Nach jahrelanger Erfahrung in diesem Bereich, mehr als 10.000 Verkostungen pro Jahr im Weinkeller und der Teilnahme an zahlreichen Messen haben wir festgestellt, dass ein breites Glas jedem Wein hilft, sich besser und schneller zu entfalten.
Die Höhe des Kelches
Der Kelch sollte mindestens 20 cm hoch sein oder sogar höher. Beim Drehen, um ihn mit Sauerstoff anzureichern, hilft uns die Höhe, die Konsistenz des Nektars zu verstehen, dank der Vibrationen, die vom Kristall ausgehen, der durch unsere Finger die Gleichmäßigkeit des Weins vermittelt und seine Konzentration und Struktur bestimmt.
Warum den Wein im Glas drehen?
Wein ist ein Lebewesen, das in einer Flasche eingeschlossen ist, die nur sehr wenig Sauerstoff enthält, abgesehen von dem, der durch den Korken oder moderne technische Verschlüsse durchgelassen wird, die die Sauerstoffmenge im Laufe der Zeit präzise und garantiert bestimmen können. Nach dem Öffnen muss der Wein atmen. Deshalb sollte er im Glas gedreht werden, wobei man ihn am Stiel hält, um ihn nicht zu erhitzen, damit er wieder zum Leben erwacht und sich in seiner ganzen Ausdruckskraft entfaltet.
Wie man den Kelch hält
Der Kelch sollte immer am Fuß gehalten werden. Wenn Sie ihn am Körper halten, wird der Wein sofort warm und sogar unangenehm. Das Halten mit dem Fuß fördert das Erwachen und die Entfaltung der Aromen.
Zu jedem Wein sein Kelch!
Die Art des Kelches hängt von der Art des Weines ab: Schaumwein, Weißwein, Rotwein, Süßwein, aber man unterscheidet auch zwischen jungen Weißweinen und komplexeren Weißweinen, einfachen Rotweinen und alten Rotweinen und so weiter.
Hier nun einige Ratschläge zur Auswahl des Glases:
Junge, zart duftende Weißweine: Am besten eignen sich Gläser mit einem geringen Volumen, um das Bouquet nicht zu zerstreuen. Besser sind Gläser mit ausgestelltem Rand, um die Wahrnehmung der fruchtigen Aromen zu fördern und den Wein vollständig in den Mund zu bringen, damit seine Süße und Säure wahrgenommen werden können.
Vollmundige, reife Weißweine mit intensivem Bouquet und Roséweine: Bevorzugen Sie tulpenförmige Becher, deren Form es ermöglicht, die komplexen Aromen zu analysieren und den Wein in den Mund zu führen, und zwar zum hinteren Teil der Zunge hin, wo die Bitterkeit wahrgenommen wird, und zu den Seiten hin, wo die Säure wahrgenommen wird.
Carato Der Kelch für Weiß,
kann auch ein grösseres Glas verwendet werden. Die feinen Blütendüfte, Vanille und Kokosnuss kommen dann perfekt zur Geltung.
Junge Rotweine: mittelgroße Gläser.
Vollmundige, reife Rotweine: breite, bauchige Kelche, deren weite Öffnung eine bessere Sauerstoffzufuhr des Weins ermöglicht und seine Geruchswahrnehmung verbessert.
Carato Der breite Kelch für die Riserva,
wird in einem grossen Rotweinglas serviert. Damit kommen die Aromen von reifen Früchten, Leder, Eukaliptus und Tabak bestens zum Vorschein.
Sehr reife, körperreiche Rotweine: Ballongläser, die die Sauerstoffzufuhr und die Entwicklung komplexer Aromen fördern.
Klassische Methode für Schaumweine und Champagner: lange Flûtes, damit die Aromen besser konzentriert werden und die Perlage länger erhalten bleibt.
Charmante Methode trockene Schaumweine oder Prosecco: halbe Flûtes.
Süße Schaumweine: in Tassen servieren, damit sich die Aromen voll entfalten können.
Süßweine: kleine, regelmäßig geformte Gläser.
Die kleinen Regeln befolgend, können wir sicherstellen, dass sich der « Nektar » perfekt entfalten wird. Wenn wir diesem Merkblatt einige kleine Feinheiten hinzufügen, können wir garantieren, dass Sie das perfekte Weinglas finden werden.
Die richtigen Temperaturen
Die Serviertemperatur des Weins ist sehr wichtig und spielt eine wesentliche Rolle bei der Verkostung. Ein wichtiger Rotwein sollte bei einer Temperatur zwischen 17 und 18 °C serviert werden. Ein Weißwein muss kühler, aber nicht eiskalt serviert werden, da er sonst sein Aroma verliert. Die ideale Temperatur für die Verkostung liegt bei 9 bis 10 °C. Wenn der Weißwein in Barriques gereift ist, ist es besser, wenn er etwas wärmer ist und bei 11-12 °C verkostet wird. Schaumwein und Champagner sollten gekühlt bei 5-7 °C serviert werden und erfordern eine Flûte, die aus dem oben genannten Grund etwas breiter sein sollte, aber nicht zu breit, um die Perlage nicht zu verwischen. Die Flöte muss immer schön trocken sein und darf nicht mit Eis gefüllt sein, da sonst die Bläschen verschwinden.
Ein Kristalweinglas hilft der Entfaltung der Aromen des Weines, im Guten wie im Schlechten. Folglich hilft es auch die Qualität besser zu ermitteln.
Zum Wohl!
Herausgegeben von Enrico Grisetti
Kommentare werden vor der Veröffentlichung genehmigt.
Hans Vetterli
04, Oktober 2018
Kann ich nur bestätigen, vor allem bei den Trinktemparaturen werden immer noch große Fehler gemacht, besonders bei Rotwein ( wird zu Warm getrunken.
Hans Vetterli Weinhändler